Ob der Journalismus mit oder an Corona verstorben ist, kann Michael Meyen, Professor für Kommunikationswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, nur skizzieren. Klar wird jedoch, dass die so genannte vierte Gewalt schwer angeschlagen ist. Sie leidet an Zensur, Verleumdung und Korruption und im Moment weiß niemand so genau, ob sie jemals wieder etwas für die Demokratie tun kann. In seinem Vortrag „Die Medien-Matrix“ zeigt Meyen auf, wie Leitmedien arbeiten, wie groß ihre Deutungshoheit wirklich ist und wie sehr eine gesunde Demokratie unabhängige Medien nötig hat. Auf einer Reise durch die verschiedenen Arenen der Medienmanipulation lernen wir die Netzwerke hinter der vierten Gewalt kennen und erhalten eine klare Definition, wie Journalismus wirklich arbeiten sollte - frei, unabhängig, kritisch. Um die Medien-Matrix zu durchschauen, braucht es wenig. Um aber aus der Medien-Matrix auszubrechen und wirklich unabhängigen Journalismus zu betreiben, ist schon etwas mehr als eine rote Pille wie im gleichnamigen „Matrix“-Film nötig. Es braucht Mut, Rückgrat und Verantwortungsbewusstsein. Ob dem kränkelnden Journalismus dies wieder zur Gesundung hilft, werden wir in der aktuellen Krise live beobachten dürfen. Der Vortrag wurde am 18.09.2021 aufgenommen.