Aufrüstung im Norden - Marinestandorte an Nord- und Ostseeküste

I. MARINE, ZIVILE HÄFEN, KRIEGSÜBUNGEN
- Marinestandorte in Norddeutschland
- Für militärische Zwecke missbrauchte zivile Infrastruktur (u.a. Häfen)
- Kriegsübungen „Quadriga“ (Bundeswehr) integriert in NATO-Kriegsübung „Steadfast Defender 2024“

II. RÜSTUNG MIT MARINEBEZUG
Zwei große Marinewerften LÜRSSEN und TKMS: Kriegsschiffbau über und unter Wasser in Norddeutschland. Viele kleine Werften und ihre Zulieferer.

III. WEITERE RÜSTUNGSBETRIEBE und Luftwaffenstützpunkte
Panzer, Munition, Kriegsflugzeugbau, militärische Raketen-, Satelliten- und Weltraumaktivitäten

(dieser Beitrg wird laufend aktualisiert)

Karte Norddeutschland mit Markern

I. Marine-Standorte und wichtigste Häfen:

Emden
Vier Fregatten der Bundesmarine werden in „Emder Werft und Dock GmbH“ (Reparaturbetrieb) wieder „kriegstüchtig“ gemacht. Millionen-Auftrag für die „Benli Unternehmensgruppe“ mit Sitz in Bremerhaven. Die Bundeswehr verschiffte ab Mitte Februar im Rahmen des NATO-Manövers Soldaten und Material über Emden nach Nord-Norwegen (Narvik). Eine Kaserne in Oldenburg wude dabei einbezogen. Die britische Armee verlud Kriegsfahrzeuge über den Hafen in Emden, die dann auf dem Landweg Richtung Polen verlegt wurden. TKMS (Thyssen Krupp Marine Systems) Standorte in Norddeutschland

Papenburg  Die Meyer Werft - demnächst mit einer 80% Staatsbeteiligung - baut nicht nur Kreuzfahrtschiffe sondern auch Bundeswehrtankschiffe. Federführend dabei ist NVL Group (Naval Vessels Lürssen/Bremen) in Kooperation mit der Meyer Werft. Gebaut, in Betrieb genommen und erprobt werden die Plattformen nach Angaben der beteiligten Unternehmen auf der zur Meyer-Gruppe gehörenden Rostocker Neptun Werft. Lediglich die Deckshäuser werden in Papenburg gefertigt und anschließend nach Rostock zur Montage verschifft.

Wilhelmshaven
Zur Einsatzflottille 2 in Wilhelmshaven gehört auch ein sog. „Marinestützpunkt“. Zusammen mit Einrichtungen der Streitkräftebasis ist Wilhelmshaven der größte Standort der Bundeswehr überhaupt. Hier ist auch "die militärische Heimat" von rund 8.500 Bundeswehrangehörigen. Die „Marinestützpunktkommandos“ sind verantwortlich für die Marine-Häfen, in denen die Kriegsschiffe und Boote der Marine stationiert sind und sichert deren Logistik und Versorgung weltweit. Wilhelmshaven wurde - wie der Name schon sagt - aufgebaut als kaiserlicher "Reichskriegshafen" ab 1853 in Vorbereitung auf den 1. Weltkrieg. Hier ist heute wieder der Heimathafen für deutsche Kriegsschiffe für ihre dem Friedensgebot im Grundgeetz wiedersprechenden "weltweiten NATO-Missionen", z.B. im Roten Meer, in Asien/Pazifik und im Mittelmeer.

Bremerhaven
Seit dem II. Weltkrieg Nutzung des heute auf Im- und Export von PKW spezialisierten Hafens zum Umschlag von schwerem militärischen Gerät der US-Army (Panzer, Militärtrasporter u.a.). Darüber hinaus ist die Marineoperationsschule in Bremerhaven die zentrale Ausbildungseinrichtung der Deutschen Marine für Taktik, Navigation und Kommunikation. Auch ukrainische Soldaten wurden hier ausgebildet. Im Rahmen von Steadfast Defender 2024 haben wieder mehrere US-Schiffe ihre „Kriegsladung“ in Bremerhaven umgeschlagen, um in Richtung Russische Grenzgebiete weitertransportiert zu werden.

Nordenham
Südlich von Bremerhaven an der Weser. Dort betreibt die „Rhenus Gruppe“ den größten öffentlich zugänglichen Privathafen (Midgard) Deutschlands. Dort wird seit Jahrzehnten auch Munition für die US-Streikräfte in Deutschland umgeschlagen und über „Bombenzüge“ zu den US-Militärstützpunkten im Bundesgebiet weiterbefördert. Die Rhenus-Gruppe ist ein weltweit operierender Logistikdienstleister mit einem Jahresumsatz von 4 Mrd. EUR.

Nordholz (Marine-Flughafen) Zwischen Cuxhaven und Bremerhaven
Das Marinefliegerkommando ist einer der drei Großverbände der Deutschen Marine. Ihm unterstehen die Seeluftstreitkräfte der Bundeswehr. Hier ist das Steuerungszentrum für alle Hubschrauber und Flugzeuge der Marine. Laut einer Recherche von Dirk Pohlmann in der Zeitschrift „Free 21“ (Nr. 5) hat es laut flight-radar Ende September 2022 (kurz vor der Spregung der drei Nord Stream Pipelines) Abflüge von US P-8A Poseidon Flugzeugen von Nordholz Richtung Ostsee (Gebiet Bornholm) mit ausgeschalteten Transpondern gegeben. Exkurs zur Geschichte von Nordholz.

Cuxhaven Geht es nach dem Bundeskanzleramt, soll das Maritime Sicherheitszentrum (MSZ) in Cuxhaven künftig eine zentrale Rolle beim Schutz maritimer Unterwasser-Infrastruktur spielen.

Hamburg
Die Marineschifffahrtleitung (MSchLtg) in Hamburg ist das notwendige Bindeglied zwischen der zivilen Seeschifffahrt und der Deutschen Marine u.a. auch für die NATO-Kooperation von ziviler Seeschifffahrt mit militärischen Seestreitkräften. Die NATO hat darin zwei Aufgabenbereiche: a. die „Naval Cooperation and Guidance for Shipping“, und b. das „Allied Worldwide Navigation Information System.“ In Hamburg gibt es ca. 100 Rüstungsbetriebe, wie Blohm und Voss, KMW Schweißtechnik, TKMS in Hamburg und Wedel, Rheinmetall u.a.

Eckernförde
Das sog. Ubootgeschwader ist hier stationiert. (LINK) Außerdem das Ausbildungs­zentrum für Uboote, das Seebatallion sowie das Kommando der Spezialkräfte, die Kampfschwimmer der Marine, eine Eliteeinheit der Bundeswehr. Außerdem die Wehrtechnische Dienststelle 71 für die Erprobung von Waffentechniken im Unterwasserbereich mit der Torpedoshießanlage in der Eckernförder Bucht.

Kiel
Die Einsatzflottille 1 und der Marinestützpunkt EF1 ist einer der drei Großverbände der Deutschen Marine.  Zu ihr gehören Korvetten, U-Boote, Flottendienstboote und Minenjagdboote (genauso wie das Seebataillon in Eckernförde und das Kommando Spezialkräfte der Marine.) Werften in Kiel: 1. TKMS (Thyssen Krupp Marine Systems) U-Boote und 2. German Naval Yards

Nordostseekanal   Lürssen-Kröger Werf (bei Rendsburg) Hier werden nicht nur Luxusjachten sondern auch Minenjagdboote gebaut und gewartet.

Wismar   MV-Werft, Übernahme durch die Kieler TKMS

Rostock
Marinekommando - hier ist der Führungsstab der gesamten deutschen Marine. Gegenüber von Warnemünde gibt es den Marinestützpunkt Hohe-Düne. Hier ist das 1. Korvettengeschwader stationiert. Die „German Maritime Forces“ oder in der NATO-Abkürzung DEU MARFOR, ist ein militärischer Führungs- beziehungsweise Einsatzstab. Sein Personal plant, unterstützt und führt multinationale maritime Manöver und Operationen. In Krisenzeiten können zum Beispiel NATO oder EU den Stab als maritimes Hauptquartier aktivieren, um multinationale Flottenverbände zu befehligen. Neptun Werft: Gebaut werden Tankschiffe der Deutschen Marine unter Federführung der Bremer Naval Vessels Lürssen Group (NVL) in Kooperation mit der Papenburger Meyer Gruppe, zu der die Neptun Werft gehört. 

Wolgast  Peenewerft (Lürssen)

Für militärische Zwecke missbrauchte zivile Infrastrukur, insb. unsere Häfen (Emden, Bremerhaven, Rostock)

Beispiel Bremerhaven: "Tonnen von schwerem Gerät, Munition, Panzer und Haubitzen, kommen aus den USA per Schiff über den Atlantik. Deutschland wird u.a. mit seinen Umschlaghäfen Hamburg, Bremerhaven und Nordenham zur Drehscheibe der Transporte. Der Waffenumschlag über Bremerhaven spielt für die NATO eine zentrale Rolle. Hunderte Schiffe haben bereits Panzer und anderes Kriegsgerät für den Krieg in der Ukraine hier umgeschlagen. Wir sind dagegen, dass Bremerhaven und andere Häfen an Nord- und Ostseeküste dazu missbraucht werden, Waffen umzuschlagen. Bremerhaven soll Friedenshafen sein, kein Kriegshafen! Keine Waffentransporte über Bremerhaven und andere norddeutsche Häfen."
(Auszug aus dem Flyer zur Demonstration in Bremerhaven am Sa. 14. Okt. 2023)

Beispiel: Bundeswehr-Kriegsübung „Quadriga“ integriert in NATO-Kriegsübung „Steadfast Defender 2024“. Ab Mitte Januar 2024 liefen bei der NATO die Vorbereitungen zum Manöver „Steadfast Defender“. 90 000 Soldaten waren an dem umfassenden Großmanöver beteiligt. Der „Übungsraum“ erstreckte sich von Norwegen, Schweden, Finnland bis nach Rumänien. In einem maritimen Übungsanteil wurde auch die Verlegung von Kräften aus den USA nach Europa durchexertiert. “Quadriga 2024” bestand aus vier Teilübungen, zu deren Vorbereitung ab Anfang Februar vorab die Verlegung von Material, Fahrzeugen und Truppen erfolgte. Ein Großaufgebot von 20 000 Soldaten aus Großbritannien beteiligte sich mit Teilstreitkräften der Infanterie, Luftwaffe und Marine.  Die Infrastruktur in Norddeutschland war involviert. Mainstreammedien berichten über teilweise schon vorher stattfindende Truppen - und Materialtransporte, z.B. Hafen Emden (Mitte Februar). In der 4. Teilübung Grand Quadriga verlegte die 10. Panzerdivision Soldaten mit Gefechtsfahrzeugen nach Litauen über den Hafen Rostock. Am 5. Mai 2024 fand in Rostock deshalb eine Protestdemonstration der Friedensbewegung statt.

 

II. RÜSTUNG MIT MARINEBEZUG

Zwei große Marinewerften LÜRSSEN und TKMS: Kriegsschiffbau über und unter Wasser in Norddeutschland. Viele kleine Werften und ihre Zulieferer. Siehe auch diesen aktualisierten Beitrag vom 07.06.2024 "Milliarden für neue Kriegsschiffe" und diesen dpa Beitrag im Weserkurier vom 01.09.2024 :

Darin heißt es (Auszüge): "Die meisten Beschäftigten arbeiten ... bei drei Werftgruppen. ... [1] Meyer Neptun ... etwa 4.170 Mitarbeiter. Platz zwei belegt Thyssenkrupp Marine Systems aus Kiel mit etwa 4.030 Arbeitnehmern. ... im Marineschiffbau tätig ...Weltmarktführer im Bau konventioneller U-Boote. Die für Megajachten und Marineschiffe bekannte Gruppe Lürssen aus Bremen kommt auf etwa 3.290 Mitarbeiter. " ... "Rund 60 Werften beschäftigten dem VSM zufolge im vergangenen Jahr etwa 16.700 Mitarbeiter und erzielten einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro. ... Einer Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums zufolge sichern 100 Beschäftigte im Schiffbau gesamtwirtschaftlich 380 Stellen. Das liegt daran, dass die Werften mit Zulieferern zusammenarbeiten, die teils weitere Unternehmen beauftragen. Die Zulieferindustrie für Schiffbau und Offshore beschäftigt rund 63.000 Beschäftigte und erreichte im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 11,3 Milliarden Euro, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau mitteilte."

Die Deutsche Marine soll für imperiale Missionen der NATO aufgerüstet werden. 100 Milliarden frisch gedrucktes Staatsgeld stehen mit den von der Ampel-Bundesregierung beschlossenen Kriegskrediten bereit und es reicht bei weitem nicht. Die auf der "Nationalen Maritimen Konferenz" in Bremen vom 14-15. Sept. 2023 (s. Bericht in buten und binnen) geäußerten Marineschiffsbaupläne gehen in Richtung teilstaatlicher deutscher Marine-Großkonzerne bestehend aus:
• NVL - Naval Vessels Lürssen, Zentrale in Bremen, Werften über die gesamte Nord- und Ostseeküste verteilt, Überwasserkriegsschiffe, "als kaiserlicher Hoflieferant", mit all seinen Zulieferern
• TKMS  - Thyssen Krupp Marine Systems, U-Boote (in Kiel) mit all seinen Zulieferern und andere TKMS Standorte.
• eine starke Staatsbeteiligung (angedacht sind 25,1% ?)

"German Naval Yards" (Kiel), eine deutsch-französiche Kooperation, von Peter Lürßen noch im August 2023 als dritter Partner vorgeschlagen, schient nicht mehr im Gespräch zu sein. Der im Bremer Regionalfernsehen buten und binnen interviewte "Bremer Schiffbauexperte" Jochen Tholen unterstellt der italienischen und französischen Konkurrenz im Schiffbau sogar, "nur" am Know-How interessiert zu sein und nicht an einer echten Partnerschaft.

lrssen Krieg beginnt hierDer Werftenkonzern Lürssen (nun NVL Naval Vessels Lürssen) ist ein großer Kriegsvorbereiter: Mit der Parole „Kriege beginnen hier - in Bremen!“ demonstrierte das Bremer Friedesnforum in Vegesack vor der Lürssen Zentrale schon vor Jahren.

Rüstungskonversion als zivile Alternative
Bremer Friedensgruppen und aufstehen Bremen setzen sich seit Langem für Abrüstung ein und kritisieren die Ausweitung des Rüstungsstandorts Bremen.
Friedensfördernd ist stattdessen Rüstungskonversion, damit das Know-how der Beschäftigten für nützliche, ökologische und sinnvolle Produkte eingesetzt werden kann, statt für Zerstörung und Tod.
Das hat die Bremer Landesregierung in den 1990er Jahren (vor der NATO-Osterweiterung) noch selbst gefördert.
http://stiftung-ruestungskonversion.de/ Bremische Stiftung für Rüstungskonversion und Friedensforschung

 

III. WEITERE RÜSTUNGSBETRIEBE  und Luftwaffenstützpunkte in Norddeutschland

Beispiel: Rheinmetall Unterlüß/Lüneburger Heide

Soll/will mehr Munition herstellen. Militärpolitischer Staatsakt mit Scholz, Pistorius und der Dänischen Ministerpräsidentin am Montag 12. Febr. 2024 begleitet von Protesten der Friedensbewegung und von Bauernprotesten vor Ort. Der Rüstungskonzern Rheinmetall will/soll mit einer neuen Fabrik an seinem deutschen Produktionsstandort Unterlüß [Lüneburger Heide] die Herstellung von Artilleriemunition, Explosivstoffen und Raketenartillerie ausweiten.

Beispiel: Munster

Munster liegt mitten in der am stärksten militarisierten Region Deutschlands, zwischen Hamburg / Bremen / Hannover. Munster ist Deutschlands größter Bundeswehr-Heeresstandort und hat gleich eine ganze Reihe von Kasernen, die Panzertruppenschule, wo auch ukrainische Soldaten am „Leopard“ und anderem mörderischen Gerät ausgebildet werden. Auch ein „Wehrwissenschaftliches Institut“ für ABC-Schutz gibt es hier, denn während des Ersten Weltkriegs erprobte hier das deutsche Militär chemische Kampfstoffe. Bekannt ist das vielbesuchte Panzermuseum und schließlich ein Denkmal für die oft besungene legendäre „Lili Marleen“. Auch die „zivile“ Wirtschaft ist meist als Dienstleister auf die Bundeswehr ausgerichtet, z.B. wurde das gesamte Bekleidungswesen ausgelagert – auch so kann man Militärausgaben verschleiern. Die Fliegerhorste in Faßberg und Celle-Wietzenbruch sind in der Nähe. Munster hat zwei große Truppenübungsplätze. Ganz in der Nähe liegt der größte Kriegs-Übungsplatz Europas zwischen Bergen (Bergen-Belsen!) und Bad Fallingbostel. Rund um diesen Truppenübungsplatz ist militärische Verbrechensgeschichte u.a. durch 3 Friedhöfe mit fast 60.000 ermordeten Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion sichtbar. Außerdem haben mehrere Rüstungsbetriebe tote Zwangsarbeiter verscharrt.

Beispiel: Das Taktische Luftwaffengeschwader 73 in Laage (südlich Rostock)

Die Luftwaffe verlegte im Januar 2022 19 Eurofighter vom Stützpunkt im ostfriesischen Wittmund an den Fliegerhorst Laage südlich von Rostock. Seit 2019 laufen auf dem Fligerhorst Wittmund bereits Baumaßnahmen zur Modernisierung der Anlage. Die Infrastruktur bestand überwiegend noch aus den 1960er Jahren. Ab Februar 2022 begann die Sanierung der Start- und Landebahn. Auch Wartungshallen und der Tower werden neu gebaut. Ein Abschluss aller Arbeiten ist nach aktuellen Planungen für 2028 vorgesehen.

Quelle: "Über das ganze Jahr hinweg sind immer wieder Tornados, Mirage 2000, F-16 aus aller Herren Länder (z.B. Niederlande, Belgien), F-15, F-18, A-10, platzfremde F-4, Do-228, Breguet Atlantic und SeaKing der Marine, Transall, A-310 und Challenger der Luftwaffe sowie CH-53, Bo-105, EC-135, Alouette II und UH-1D vom Heer zu beobachten. Auch der Eurofighter war schon in Laage zu sehen. Die fliegenden Verbände der US-Streikräfte (USAF/USN/USMC) kommen oft über den Atlantik, meist mit 6-10 Maschinen (z.B. F-16 oder F-18) und bleiben dann oft für 2 Wochen und nehmen am Flugbetrieb teil. Dazu kommen dann natürlich auch Transportmaschinen wie die C-130, C-141 und die C-5."

Beispiel: Das Taktische Luftwaffengeschwader 51 in Jagel in Schleswig-Holstein

Das Taktische Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“ ist der einzige fliegende Verband der Luftwaffe, der über die Fähigkeiten zur be- und unbemannten abbildenden und signalerfassenden luftgestützten Aufklärung befähigt ist. Am 01.04.2013 übernahm das Geschwader die Fähigkeit zur Niederhaltung der gegnerischen bodengebundener Luftverteidigung vom aufgelösten Jagdbombergeschwader 32 aus Lechfeld. Ausgerüstet mit allwetter-flugfähigen Kampfflugzeugen vom Typ Tornado, moderner Aufklärungssensorik sowie einer verlegefähigen Auswerteanlage gehört das Geschwader zu den Einsatzkräften der Bundeswehr. Seit dem 1. Januar 2005 ist das Geschwader auch mit der Rolle der „Seekriegführung aus der Luft“ beauftragt.

Beispiel: Das Lufttransportgeschwader 62 in Wunstorf (nördl. Hannover) gilt als Heimatverband des Airbus A400M

Der A400M wird zunächst für den logistischen Lufttransport genutzt. Mit "fortschreitendem Fähigkeitsaufwuchs" wird er zunehmend auch im taktischen Lufttransport eingesetzt werden, zum Beispiel für Medizinische Evakuierung (MedEvacMedical Evacuation) oder Luftbetankung. Für die Durchführung der Lufttransportaufträge unterstehen dem Geschwader derzeit eine Fliegende Grup­pe mit vier fliegenden Staffeln, die Technische Gruppe mit zwei technischen Staffeln für die "Line- und Base-Maintenance", die Nachschub- und Transportstaffel und eine zivile Ausbildungswerkstatt.

Beispiel: Das Taktische Luftwaffengeschwader 71 "Richthofen" in Wittmund (Ostfriesland) Eurofighter-Standort der Luftwaffe

Das Taktische Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“ stellt die "Alarmrotte, die sogenannte Quick Reaction Alert (QRAQuick Reaction Alert)", am Standort Wittmund mit dem Waffensystem Eurofighter sicher. Aufgrund aktueller noch anhaltender Baumaßnahmen am Standort Wittmund ist die QRAQuick Reaction Alert momentan am Standort Laage stationiert und operiert von dort aus. Diese Bereitschaft dient sowohl als Beitrag zur integrierten NATO-Luftverteidigung als auch zur Sicherheit im deutschen Luftraum als Dauereinsatzaufgabe der Luftwaffe im Frieden. Das Geschwader stellt zeitweise im Verbund mit den anderen Eurofighter-Verbänden der Luftwaffe Kräfte zur Sicherung des NATO-Luftraums auch an Standorten außerhalb Deutschlands zur Verfügung.

Ruestung Europa wer gehoert wemBeispiel: Bremer Rüstungsbetriebe

Keine Stadt in Deutschland weist eine vergleichbare Rüstungsdichte wie Bremen auf.  Etwa 7 % des Umsatzes der deutschen Rüstungsindustrie werden hier generiert, rund 5.000 Menschen arbeiten in der Branche Zulieferbetriebe und sog. "dual use" (zivil o. militärisch) Produzenten nicht mitgerechnet.

  • Rheinmetall Electronics (Defence, Verteidigungselektronik) mit 1200 Beschäfigten. Bordkanonen für Tornado und Eurofighter, Aufklärungs-, Feuerleit- und Führungssysteme, Flugabwehrmodule, unbemannte Flugsysteme, Drohen und Simulatoren.
  • Atlas Elektronik (seit 2017 bei Thyssen-Krupp-Marine-Systems). Mit 1400 Beschäftigten werden produziert: Sonarsysteme für U-Boote, Minenjagdboote, Kampfschiffe und Torpedos
  • Airbus Defence and Space. Hier werden produziert, bzw. exportiert: Teilfertigungen für den Eurofighter und Militärairbus A 400 M.
  • Lürssen Werft. Marineschiffbau. Fregatten und Mehrzweckkampfschiffe des Typs MKS 180, Kooperation mit Tochterfirma Blohm & Voss
  • OHB-System AG, Zentrale in Bremen. In Bremen werden u.a. produziert, bzw. exportiert: das militärisch genutzte Satellitenaufklärungssystems SAR-Lupe, bzw. das kommende Nachfolgesystem SARah.
  • ARIANE GROUP Ballistische Raketen

Weserkurier 19.06.2024 "Länder wollen MIttel für Raumfahrt erhöhen": "...Ganz besonders gilt das für Bremen. Nach Angaben Bovenschultes [Bremens Bürgermeister] sind hier etwa 12.000 Personen in der Luft- und Raumfahrttechnik beschäftigt. Die Branche erwirtschafte mit etwa 140 Unternehmen und zwanzig Forschungsinstituten rund vier Milliarden Euro Umsatz im Jahr. Wesentliche Akteure sind die Ariane Group, die in Bremen die Oberstufe der neuen Ariane-6-Rakete baut, aber auch der Raumfahrt- und Technologiekonzern OHB und das Unternehmen Airbus Space und Defence, das seine Aktivitäten für bemannte Raumfahrt und Weltraumrobotik in Bremen bündelt...." [...] "...die Ariane-Group mit 340 Millionen Euro pro Jahr subventioniert. Spätestens Anfang bis Mitte der 2030er-Jahre könnte die Zeit der konventionellen Trägersysteme abgelaufen sein. Auf der letzten Sitzung im November 2023 in Sevilla haben die 22 Mitgliedsstaaten der Esa beschlossen, nach dem Vorbild der Nasa künftig die Beförderung von Satelliten ins All in einem wettbewerblichen Verfahren zu organisieren und das Quasi-Monopol der Ariane-Trägerrakete zu beenden. Auf den Markt der kleinen, wieder verwendbaren Systeme, "Microlauncher" genannt, tummeln sich bereits einige Firmen, auch mit Bremer Standorten. Auf der Luft- und Raumfahrtmesse ILA Anfang Juni in Berlin stellte die Ariane-Group das Maia-Konzept vor. OHB arbeitet seit Jahren gemeinsam mit seiner Tochterfirma "The Rocket Factory" in Augsburg an ähnlichen Themen. "Aber die werden wegen ihrer geringeren Tragfähigkeit nicht den kompletten Bedarf abdecken können", erklärt Bovenschulte."

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